Ärztliche Versorgung gefährdet - zentraler Notdienst und anderer Unsinn. | Praxis

Seit Einführung des zentralen Notdienstes, mit Wegfall der gynäkologisch-geburtshilflichen Notfallversorgung, zeigt sich die ganze Absurdität des durch die KV-Westfalen-Lippe gegen massiven Protest der Ärzte eingerichteten Notdienstes.

Nicht nur, dass die Patienten in aller Regel bei einem wirklichen Notdienst nicht ausreichend versorgt werden, diese Notdienststrukturen müssen nun auch von den Ärzten selbst finanziert werden. So zahlt unsere Praxis 660,00 € im Quartal an die KV, welche damit den völlig überteuerten Notdienst finanziert. Die Einnahmen unserer Praxis liegen im Schnitt bei ca. 250 €.

Ein Minus von über 400 € im Quartal.

Hinzu kommt, dass der Notdienst von vielen Patienten als verlängerte Sprechstundenzeit angesehen wird und diese mit aufschiebbaren Beschwerden die Notdienstpraxen blockieren. Die wirklichen Notfälle werden ohnehin in den meisten Fällen ins Krankernhaus überwiesen, so dass grundsätzlich der Nutzen des "kassenärztlichen" Notdienstes in Frage zu stellen ist.

Kassenärztlich ist der Notdienst ohnehin nicht, denn auch Privatärzte werden über die Zwangsmitgliedschaft in der Ärztekammer auf einem Umweg und durch eine Hintertür nun auch in den "kassenärztlichen" Notdienst gezwungen. Leider werden diesbezügliche Klagen von den Sozialgerichten regelhaft abgewiesen oder abschlägig beschieden. Der Willkür durch die Kassenärztliche Vereinigung, der Ärztekammer und letztlich auch der Krankenkassen sind sozialrechtlich Tür und Tor geöffnet.

Auf der Strecke bleibt zum Schluss immmer der Patient, denn die derzeitige Politik tut so ziemlich alles, um das vielfältige Angebot ambulanter ärztlicher Leistungen maximal auszudünnen.

Offensichtlich müssen die Patienten auf die Straße, denn wenn die Praxen in absehbarer Zeit geschlossen werden, ist eine medizinische Versorgung in Deutschland nicht mehr möglich.

 

... wird fortgesetzt